In ihrem Leitbild sieht sich Hofheim als eine lebendige Stadt im Grünen.
Sieht man sich in Hofheim um, scheint das Grüne zurück gedrängt. Verlieren wir viele Bäume, die zum Grün zählen und für das Klima wichtig sind?
Unsere Stadtbäume sind deshalb aktuell in aller Munde. Dabei kann es nicht nur um Bäume gehen, es müssen auch Grünflächen für Insekten, also für eine Biodiversität, vorgehalten werden. Diese gehen ebenso zurück.
Bäume sind in der Summe sehr viel weniger geworden. Die Stadtverwaltung nennt die Gründe für das Verschwinden: Parkplätze, Neubauten, Bäume sind krank und könnten auseinanderfallen und Passanten verletzen. Gibt es für die entfernten Bäume Ersatz?
Es würde zu einer Transparenz gehören, wenn die Stadt nicht nur die Entnahme von Bäumen, sondern auch die gebotene Ersatzpflanzung mitteilen würde.
Die Stadt Hofheim weiß, was zu beachten ist. Bäume können z.B. nicht einfach an anderer Stelle gepflanzt werden. Bäume benötigen ein Umfeld, in dem sie wachsen und überleben können. Diese Plätze zu finden ist nicht einfach. Anforderungen sind:
- Baumgrößen (Höhen, Kronendurchmesser)
- Zur Verfügung stehender Wurzelraum für Bäume sollen lt. Festlegungen der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) e. V. einen durchwurzelbaren Raum von mind. 12 cbm haben
- Versiegelung im Umfeld (Vegetationsfläche oder hitzerückstrahlende Beläge wie Pflaster oder Asphalt)
- Volle Sonne oder eher schattig
- Möglichkeiten zur Aufastung an Straßen (Herstellung eines Lichtraumprofiles)
- Wurzelsysteme der einzelnen Baumart – Vermeidung von Pflaster- oder
Asphaltaufwerfungen - Verträglichkeit mit Streusalz
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, helfen Sie deshalb der Stadt, indem Sie potentielle Standorte für neue Bäume melden. Gerne auch an uns, die Bürger für Hofheim. Unsere Emailadresse ist info@bürger-für-hofheim.de.
Könnten wir die Entnahme von Bäumen verhindern?
Solange es keine Baumschutzordnung in Hofheim gibt, gilt §39 im
Bundesnaturschutzgesetz (BnatSchG). Im §15 des BNatSchG steht: Der Verursacher ist verpflichtet, unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auszugleichen (Ausgleichsmaßnahmen) oder zu ersetzen (Ersatzmaßnahmen). Die Hessische Landesregierung nutzt das BNatSchG als Basis für ihr eigenes
Naturschutzgesetz. (Hessische Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (HAGBNatSchG) vom 20. Dezember 2010). Der Main Taunus Kreis hat zur Erfüllung einen Naturschutzbeirat eingesetzt, der die Untere Naturschutzbehörde beratend unterstützt. Allerdings gilt alles nichts, wenn es um Bauen im besiedelten Bereich (Innenbereich) geht. Hier ist die Bauaufsichtsbehörde nicht auf die Zustimmung z.B. der Unteren Naturschutzbehörde angewiesen. So können wir Hofheimer nichts gegen die ersatzlose Fällung von Bäumen unternehmen.
Wenn das oben Gesagte angewandt wurde, müsste für die Entfernung des Ahornbaumes an der Steinbergschule zu Gunsten eines Parkplatzes eine Empfehlung der Unteren Naturschutzbehörde vorliegen. Für den Parkplatz wird ein klimawichtiger Baum entfernt und der Boden versiegelt. In der Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde kann geklärt werden, ob die Bauaufsichtsbehörde sich über Naturschutz und Bürgerwillen hinweggesetzt hat. Dieser Vorwurf steht im Raum. Fragen Sie Ihre Vertreter im Kreistag. Dort wurde der Beschluss abgestimmt.
In der Wilhelmstraße wurden 6 Bäume wegen Krankheit gefällt und es gab eine Gefahr für Passanten durch abbrechende Äste. Neu gepflanzt wurden nur 2 Bäume, die auf der gesamten Fläche den Platz für ihre Entwicklung und ihr Überleben benötigen. Es ist nicht bekannt, wo die Ersatzpflanzung der 4 vermissten Bäume erfolgt, oder ob auf der verbliebenen Fläche eine Insektenwiese angelegt wird. Die könnte unter den Bäumen existieren. Zu einer Transparenz gehört eine Mitteilung, wie die Ersatzmaßnahme für die
Bäume und der nun freien Fläche in der Wilhelmstraße erfolgt.
Für mehr Transparenz und mehr Grün in Hofheim wollen sich die Bürger für Hofheim einsetzen. Wer uns unterstützen möchte, wählt am 14.03.2021 Liste 8, Bürger für Hofheim.
Gut geschrieben Michael!
Im potenziellen Neubaugebiet Marxheim 2 wäre noch reinlich Platz für Baumanpflanzungen statt großflächiger Versiegelung durch Neubauten